Werte erkennen und eigene Meinung bilden

In unserer heutigen Zeit sind alle Informationen zu jedem Zeitpunkt verfügbar. Im Internet lassen sich per Mausklick zahlreiche Meinungen und Ansichten von Menschen zu einem bestimmten Thema erfahren. Genau in dieser Welt ist es von hoher Bedeutung, seine eigenen Werte zu kennen und sich auch selbst eine eigene Meinung zu bilden, die seinem wahren Ich entspricht.

Den meisten Leuten fällt dies jedoch schwer. Daher kopieren sie meist unabsichtlich die Meinungen von anderen Menschen. Um sich eine Meinung zu bilden ist es wichtig, auf sein Innerstes zu hören und das Außen weitestgehend auszublenden. Die Wahrheit findet man immer nur tief in seinem Herzen.

Ich war in meiner Vergangenheit auch sehr stark von anderen Menschen geprägt und musste daher auch erst wieder erlernen, wie die Meinungsbildung funktioniert. Die Aufarbeitung meiner Vergangenheit verbunden mit einem stetigen Wachstum meiner Persönlichkeit hat mich zu einem Menschen gemacht, der die Dinge nicht einfach hinnimmt, sondern immer hinterfragt. Und genau diese Werte, die ich für richtig halte, um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, möchte ich an meine Kinder weitergeben.

Umgang mit Tieren und Pflanzen

Ein Kinderleben sollte im Einklang mit der Natur erfolgen. Das Erleben, Kennenlernen und Spüren der Natur mit allen seinen Sinnen sollten Grundelemente im Kindesalter sein. In der heutigen Gesellschaft ist dies leider nicht selbstverständlich und die Entwicklung geht eher dahin, dass die Natur keine wichtige Rolle mehr im Leben der Kinder spielt. Die Vielzahl an Ablenkungen durch Medien unterschiedlicher Art (Smartphone, Fernsehen, Tablet …), die zahlreichen Angebote nach der Kita bzw. Schule (z.B. Fußball, Tanzen, Reiten, etc.) fördern diese Entwicklung zudem. Ich will damit nicht sagen, dass es falsch ist, seine Kinder nach der Schule Fußball spielen zu lassen. Es sollte den Kindern nur die Verbundenheit mit der Natur regelmäßig aufgezeigt werden.

Meine Frau und ich achten daher sehr darauf, dass unsere Kinder viel Zeit in der Natur verbringen, um ihnen die Freiheit zu geben, ihre Kreativität zu entdecken und wilde Freigeister zu werden. Den richtigen Umgang mit Pflanzen und Tieren bringen wir ihnen auf Spaziergängen im Wald oder auf einem Bauernhof bei. Dabei ist es uns wichtig, nur unsere Ansichten weiterzugeben und den Kindern zu zeigen, warum wir so denken. Sofern meine Kinder eine andere Meinung dazu haben, wird diese selbstverständlich akzeptiert.

Mein Sohn weiß daher bereits ganz genau, was er isst und wo es auch herkommt. Wenn er beispielswiese eine Scheibe Wurst isst, dann weiß er, dass es vom Schwein kommt und dieses dann eben auch dafür sterben musste. Dieses Bewusstsein sorgt bei ihm dafür, dass er von sich aus nur sehr wenig Fleisch, Wurst bzw. generell Tiere isst. Faszinierend finde ich auch, dass mein Sohn keine Fliegen, Spinnen oder Käfer tötet, die sich manchmal in unserem Haus verirren. Er fängt diese meist mit seiner Becherlupe, betrachtet sie, beobachtet ihr Verhalten und lässt sie anschließend in unserem Garten wieder frei. Für mich ist es immer wieder eine Freude den sorgsamen Umgang mit den Tieren anzusehen.

Aber auch die Beziehung zu den Pflanzen spielt eine wichtige Rolle für uns. Kinder sollten sehen und erfahren, wie aus einem Samen eine Blume, eine Gurken-, Zucchini- oder Tomatenpflanze wird. Der Vorteil ist, dass das selbst angebaute Gemüse den Kindern auch viel besser schmeckt. Das umzusetzen sollte für Jedermann möglich sein. Denn einen Topf mit einem Samen und Erde zu befüllen ist für jeden Menschen machbar.

Ökologischer Fußabdruck

Die Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen ist für mich ebenfalls von großer Bedeutung. Wir Menschen hinterlassen in unserem Leben einen Fußabdruck, der sich auf die gesamte Ökologie je nach Lebensart auswirkt. Meine Frau und ich achten daher sehr darauf, Produkte zu kaufen, die die Nachhaltigkeit unterstützen. Im Gegenzug dazu versuchen wir auf Produkte weitestgehend zu verzichten, die einen größeren ökologischen Fußabdruck verzeichnen.

Der richtige Umgang mit Abfall und die Mülltrennung sind ebenso Werte, die wir unseren Kindern weitergeben möchten. Daher weisen wir jedesmal unsere Kinder daraufhin, wenn wir wieder Müll in der Natur oder auf der Straße finden. Dabei erklären wir ihnen welche Auswirkungen dies auf die Pflanzen, Tiere und schlussendlich auf uns Menschen hat. Den Abfall bringen wir anschließend zusammen in einen Mülleimer. Mein Sohn hat diese Werte bereits verstanden und wirft keinen Müll in die Natur und räumt Abfall, den er auf dem Boden findet freiwillig weg.

Außerdem versuchen wir soweit wie möglich plastikfrei einzukaufen. Der Kauf von Obst und Gemüse muss nicht in Plastiktüten erfolgen. Dafür gibt es auch schon tolle Ersatzprodukte, die auf Nachhaltigkeit Wert legen. Unsere Kinder sind beim Einkaufen meist dabei, sodass sie live sehen, wie man nachhaltig einkaufen kann. Klar haben wir auch noch viele Produkte in unserem Haushalt, die hinsichtlich des ökologischen Fußabdrucks ersetzt werden könnten. Aber jeder noch so kleine Schritt auf dem richtigen Weg führt zu einem positiven Ergebnis.

Vorbild sein

Die Werte für die man selber steht, sollte man auch selbst leben. Denn wir müssen uns bewusst machen, dass die Kinder uns als größtes Vorbild sehen. Alle Taten und Handlungen, die wir vornehmen, werden von den Kindern beobachtet und zum großen Teil anfänglich kopiert. Erst mit der Zeit, wenn die Kinder weitere Erfahrungen im Leben gemacht haben, wird sich deren Meinung eventuell von den Ansichten der Eltern unterscheiden. Daher ist es essentiell, dass wir den Kindern in jedem Moment das beste Vorbild sind.

Wir sollten das Leben bewusst erleben und gütig mit den Menschen, Tieren und Pflanzen sein. Um unsere Werte zu erkennen, sollten wir auf unsere innere Stimme hören und schlussendlich unser Leben so gestalten, wie wir es uns für unsere Kinder wünschen!