Kurzer Disclaimer

Das Thema Nahrung und was man wie und wo und in welchem Umfang essen sollte, ist mit starken Emotionen bei jedem Menschen verbunden. Dieser Beitrag soll daher nicht belehrend wirken und ich möchte auch niemanden meine Ansicht der Welt, insbesondere zu diesem Thema aufzwingen. Uns Menschen wurde der freie Wille zur Verfügung gestellt. Und genau diesen sollte niemand per Zwang verändern. Daher lebe ich wie ich es mir wünsche und bin selbst die Veränderung in dieser Welt. Ganz genau wie Mahatma Gandhi es bereits beschrieben hat.

Lebensweise hinterfragen

Ich frage mich manchmal, wie Wesen aus anderen Welten, die unsere Erde und uns Menschen sowie unsere Lebensart analysieren wohl über uns denken würden. Ich vermute sehr negativ. Denn in Bezug auf die Nahrung machen wir meiner Ansicht nach so viel falsch und denken nicht über die Konsequenzen nach. Ich möchte zunächst nur auf zwei Zahlen hinweisen. Pro Kopf in Deutschland werden ca. 60 kg Fleisch verbraucht und in Deutschland stammen rund 60 % der gesamten Methan-Emissionen aus der Landwirtschaft. Kurz gesagt, wir essen uns in eine Klimakatastrophe.

Selbstverständlich wird es wieder viele Kritiker geben, die aufschreien und mir erzählen wollen, dass diese Zahlen nur herausgefiltert sind und die Wahrheit nur teilweise wiedergeben. Aber das ist ok. Ich bin für jede Meinung offen und reflektiere diese gern. Meine Meinung ist nicht allwissend. Niemand hat das vollständige Wissen und wir sind auf der Welt, um ständig zu lernen. Aber ich glaube, dass trotz möglicher Einwände der Gesamteindruck klar herausgestellt werden kann. Wir sollten unsere Lebensweisen ab und an hinterfragen und einen Schritt zurückgehen, ob dies auch im Sinne der Natur sowie unseres Körpers und Geistes ist.

Nahrung in meiner Familie

Die Aufnahme von Nahrung und anderen Dingen in unseren Körper spielt in meiner Familie daher eine sehr wichtige Rolle. Meine Frau und ich verzichten bereits seit längerer Zeit auf Fleisch. Eine vegane Ernährung kommt für uns bislang noch nicht in Frage. Aber wir sagen niemals nie, sodass sich unsere Einstellung demgegenüber auch wieder verändern kann. Wir legen zudem sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und Fairness. Daher wird bei uns überwiegend biologisch und regional eingekauft.

Doch wie machen wir das mit den Kindern? Wie ich bereits am Anfang des Beitrags beschrieben habe, hat jedes Kind und jeder Erwachsene einen freien Willen. Daher verbieten wir unseren Kindern auch nicht Fleisch zu essen. Es ist jedoch erstaunlich anzusehen, dass gerade mein fast 5-jähriger Sohn sehr gern Gemüse (Broccoli, Blumenkohl, Fenchel, etc.) isst und kaum Verlangen nach Fleisch hat. Das ist für mich das beste Beispiel dafür, dass Kinder oft die Verhaltensweisen von Eltern kopieren. Alle paar Wochen möchte er jedoch eine Wurst essen und diese holen wir ihm dann auch gern beim Bioladen.

Wo kommt das Essen her?

In meiner Familie haben wir von Anfang an Transparenz gelebt. Das heißt, wir erklären unseren Kindern immer wo das Essen herkommt. Wir fahren oft zum Bauernhof und da wird dann den Kindern erklärt, dass für eine Wurst beispielsweise ein Schwein geschlachtet werden muss. Dies ist auch bereits vollkommen im Gedächtnis meines Sohnes hängengeblieben. Daher bedankt er sich auch meist, wenn er etwas Fleisch ist. Über die Konsequenzen ist er sich demnach sehr bewusst.

Eine wunderbare und für Jedermann leicht umzusetzende Maßnahme, um den Kindern den richtigen Umgang mit Essen näherzubringen, ist im Frühjahr ein gemeinsames Gemüsebeet bzw. Gemüsetöpfe anzulegen. Dabei können die Kinder sich allein die Samen aussuchen, die sie einpflanzen wollen (mein Sohn wollte z.B. dieses Jahr Zucchini ausprobieren) und anschließend werden die Samen in die Erde gebracht. Den Kindern geben wir zudem die Verantwortung für ihre Samen und erklären ihnen, dass sie diese regelmäßig bewässern müssen. Das Leuchten in den Kinderaugen, wenn sie dann ihre erste Zucchini, Tomate oder Gurke ernten, ist unglaublich und faszinierend.

Wandel vollbringen

Es gibt viele Dinge, wie man einen Beitrag für die Welt leisten kann. Am Einfachsten ist es jedoch, erst einmal bei sich selbst und in seiner Familie anzufangen. Allein beim Thema Nahrung gibt es so viele Stellschrauben die man angehen kann. Die aktuelle Lebensweise sollte hinterfragt und analysiert werden. Die Kinder sollte man die Nahrung so praktisch wie möglich näherbringen. Ob es nun die Anlage eines Gemüsebeetes oder nur die Beteiligung der Kinder beim Kochen ist, ist dabei unerheblich.

Jeder kleinste Schritt zur Transparenz und Nachhaltigkeit ist wichtig. Ich bin dankbar für jeden Menschen, der nicht nur seine kleine Blase sieht, in der er lebt, sondern auch das große Ganze drumherum. Denn ohne die Umgebung kann die Blase auch nicht exisitieren. Daher lasst uns beginnen, nachhaltiger zu leben und den Kindern ein gutes Vorbild zu sein.