Ein perfektes Leben
Wie sieht das perfekte Leben aus? Was bedeutet eigentlich „perfekt“? Wenn man sich die verschiedenen Instagram- oder Facebook-Accounts durchsieht, erkennt man viele Arten, wie man eine Lebensreise gestalten kann. Dabei ist die Bandbreite sehr weit gefächert. Von einem Leben mit hohem materiellen Konsum und diversen Dingen, die einem glücklich machen soll, bis hin zu einem Leben in völliger Abgeschiedenheit und dem Leben in einfachsten Verhältnissen.
Für mich ist ein perfektes Leben, wenn dieses mich glücklich und zufrieden macht und innerlich tief erfüllt. Die Grundlage dafür stellt für mich meine Familie, meine Kinder und meine Frau dar. Ein Leben in Luxus mit der Anhäufung vieler materieller Dinge ist für mich nicht erstrebenswert. Ganz im Gegenteil – ein einfaches und vor allem freies und nicht planbares Leben ist für mich das Ziel.
Planen oder Abenteuer?
Der Weg zu einem freien und unbestimmten Leben ist manchmal steinig und gerade mit Kindern schaltet sich mein Kopf (Ego) immer wieder ein. Er will mir sagen, dass die Sicherheit eines 9-5 Jobs für meine Kinder genau das Richtige ist. Doch ist dies wirklich so? Ich sehe in meiner Umgebung viele Familien, die sich routinemäßig durch den Alltag schleppen. Die Kinder gehen in die Schule ohne jegliche Lernmotivation. Als Elternteil verdient man sein Geld, um sich ab und zu ein wenig Glück zu kaufen oder in den Urlaub zu fahren. Und so plätschert das Leben vor sich hin und plötzlich stellt man fest, dass das Leben bereits so weit vorangeschritten ist. Dann sagen diese Menschen oft, dass es nun zu spät sei, sein Leben zu ändern.
Meine Frau und ich reden oft darüber, wie unsere weitere Lebensreise aussehen soll. Gerade gegenüber unseren Kindern wollen wir die Werte vermitteln, die wir uns auch wünschen. Wir möchten unseren Kindern nicht irgendwelche Konjunktive vorleben (Hätten wir das Leben doch anders gewählt. Wären wir doch einen anderen Weg gegangen. …). Unser Credo ist, das Leben der Kinder mit möglichst vielen Feststellungen zu begleiten. Wenn wir den Kindern unsere Entscheidungen oder Ideen präsentieren, dann sollten diese auch umgesetzt werden. Denn die Kinder merken es sich sehr schnell, wie wir Eltern leben und kopieren diese Art der Lebensreise auch meist für sich.
Ein freies Leben umsetzen
Doch wo fängt man am Besten an, wenn man ein freies, glückliches und erfülltes Leben für sich und seine Familie wünscht? Ich denke dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich bewundere beispielsweise, wie Familien mit ihren Kindern ihre Heimat aufgeben und ein freies und nicht planbares Leben von einem Tag auf den Anderen beginnen. Für uns ist dieser Weg noch nicht völlig erstrebenswert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!
Ich habe nachfolgend einen möglichen Plan zur Umsetzung eines freien Lebens aufgezeigt. Dieser kann sich selbstverständlich je nach Familie ändern und sollte auch innerhalb jeder Lebensreise wiederholt und angepasst werden.
- Wichtig ist zunächst einmal zu definieren, wie das perfekte Leben aussehen soll. Dabei ist es essentiell seinen Lebenspartner mit einzubeziehen und die gegenseitigen Wünsche und Ideen zusammenzutragen. Gern können auch die Kinder ihre Ideen einbringen.
- Eine Erhebung des Status Quo vornehmen und sich die Fragen stellen: Was haben wir bereits von unseren Zielen in unserer Lebensreise erreicht? Welche finanziellen Mittel stehen uns zur Verfügung? Welche Tätigkeiten haben wir erlernt oder können wir zukünftig anwenden? Sind wir mit unseren derzeitigen Berufen zufrieden? Wie sind die Kinder in die aktuelle Umgebung eingebunden?
- Lang- und kurzfristige Ziele setzen. Am Besten eignet sich hierbei einen Zeitstrahl aufzuzeichnen, um zu verbildlichen welche Ziele zu welchen Zeitpunkten erreicht werden sollten. Dieser Zeitstrahl sollte dann an einem Ort angebracht werden, an den man oft ist (z.B. am Kühlschrank), um sich die Ziele immer wieder zu visualisieren.
- Ziele abarbeiten und umsetzen. Das ist oft der schwerste Schritt. Daher ist es wichtig die Ziele in kleine Einheiten zu unterteilen. Beppo der Straßenfeger aus dem wunderbaren Buch „Momo“ von Michael Ende hat diesen Umstand sehr treffend formuliert. „Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen. Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig!“
Die Lebensreise genießen
Bei den vielen Überlegungen und Gedanken, wie die Lebensreise gestaltet werden soll, ist es wichtig jeden Moment in seiner Fülle und Reinheit wahrzunehmen. Glücklich sein kann man nicht in der Vergangenheit oder Zukunft, sondern nur im gegenwärtigen Moment. Wenn man viele dieser glücklichen Momente erlebt hat, dann kann man später auf ein erfülltes und zufriedenes Leben zurückblicken.
Daher lasst uns anfangen unser Leben frei zu bestimmen und frei zu leben!
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