Frei sein ist ein Privileg, dass für jeden Menschen auf der Erde gelten sollte. Jeder Mensch sollte frei in Bezug auf seine Gedanken sein, frei in der Wahl seines Wohnortes und frei in der Art und Weise wie er leben möchte.

Ich habe das Gefühl, dass diese Form der Freiheit im Außen noch überwiegend vorhanden zu sein scheint. Jedoch ist man selbst kaum noch frei in seinen Gedanken bzw. beschränkt diese meist ungewollt. Dieses Abkoppeln vom grundlegenden Prinzip der Freiheit liegt vorwiegend daran, dass viele Menschen vergessen haben wie man für sich selber denkt. Die meisten Menschen denken entweder für jemand Anderen, z.B. für seinen Partner (Wie kann ich ihn glücklich machen?) bzw. für seinen Arbeitgeber (Was muss ich für ihn tun, um eine Gehaltserhöhung zu erhalten?). Oder die Gedanken sind von anderen Faktoren so stark beeinflusst worden, dass diese Gedanken oft eins zu eins übernommen werden. Dies geschieht unter anderem durch erhöhten Medienkonsum und dem ständigen Präsentieren von Werbung in unserer Gesellschaft.

Das Bewahren der freien Gedanken ist daher ein wesentlicher Bestandteil in unserer Erziehung der Kinder. Denn wir glauben, wenn wir ihnen die Freiheit geben selbst zu denken, dann ermöglichen wir ihnen die eigene Kreativität zu erfahren. Und dies ist die Grundlage für persönliches und geistiges Wachstum.

Wie kann diese Erziehungsform nun in die Praxis integriert werden?

Wir setzen unseren Kindern aus Sicht von vielen Eltern sehr weite Grenzen. Das heißt wir haben großes Vertrauen in unseren Kindern, dass sie wissen was für sie gut oder schlecht ist. Selbstverständlich unterstützen und begleiten wir sie in diesem Prozess und erklären ihnen die Dinge aus der Sicht von uns Erwachsenen. Am Ende liegt es aber an den Kindern selbst, ob sie diese Erfahrungen auch erleben wollen. Ein gutes Beispiel ist wenn man sieht wie ein Kind den Sand aus dem Sandkasten isst. Wir Eltern erklären ihn, dass dies nicht gut sei und er eventuell Magenschmerzen oder sonst was bekommen könnte. Die Kinder möchten aber meist die Erfahrung machen. Dann lasst es auch zu, sofern es nicht stark gesundheitsgefährdend ist! Nichts ist besser für die Entwicklung, als selbst die Dinge zu erfahren.

Zudem glauben wir, dass Kinder eine eigene Meinung haben und diese auch wertgeschätzt werden sollte. Daher binden wir unsere Kinder in unseren Entscheidungen mit ein. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass sie so auf Änderungen im Alltag gelassener reagieren.

Klar, diese Form der Erziehung ist sehr anstrengend, da man sich ständig mit den Kindern auseinandersetzt und sie in jeglicher Form am Leben beteiligt. Dadurch werden die Kinder zu wilden Freigeistern, wie ich sie gern nenne (Tipps für einen entspannten Alltag mit den Kindern habe ich bereits in einem vorangegangenen Beitrag benannt).

Ich muss jedoch feststellen, insbesondere bei meinem Sohn, dass er bereits ein großes Selbstvertrauen besitzt und keine Angst oder Bedenken hat, was andere über ihn sagen könnten. Vor ein paar Wochen hat er sich zum Beispiel auf einem Geburtstag vor vielen Leuten eine Gitarre genommen, gespielt und dabei gesungen. Es ist schön als Vater zu sehen, dass sein Kind ein solches Urvertrauen in die Welt hat und ohne Angst loszieht.

Außerdem lernen die Kinder durch diese Erziehungsmethode ihren eigenen Geist zu aktivieren und kreativ zu sein. Gebt den Kindern ein paar Holzstücke und ein Seil und staunt, welche Spiele die Kinder daraus entwickeln können. Es ist jedes Mal sensationell anzusehen.

Daher lasst den Kindern den Freiraum! Vertraut ihnen! Redet mit ihnen! Und sorgt dafür, dass sie wild und frei bleiben!