Geld ist notwendig

In einem vorangegangenen Beitrag habe ich bereits erwähnt, dass in unserem aktuellen System des Kapitalismus Geld eine über aus wichtige Rolle spielt. Ohne Geld kann man nicht mehr richtig am Leben teilnehmen, denn selbst für die Erfüllung der Grundbedürfnisse (Schlafen, Essen, etc.) sind immer größere Mengen an Geld zu erbringen. Daher überrascht es auch nicht, dass eine zunehmende Anzahl von Menschen sich von diesem System weitestgehend unabhängig machen wollen.

Das vollständige autarke Leben ist eine Alternative. Für meine Familie und mich, ist jedoch eine gute Mischung aus Autarkie und den Dingen des 21. Jahrhunderts (z.B. Strom, Internet,…) erstrebenswert. Daher wollen wir unsere Kinder auf das Leben mit Geld gut vorbereiten. Denn der richtige Umgang mit diesem Mittel ist essentiell, um sinnvolle Entscheidungen, insbesondere im Konsum von materiellen Gütern, zu treffen.

Bargeld oder Bankkarte?

In den Medien kursieren immer öfters Meldungen für ein Bargeldverbot. Für mich ist es nicht die Frage des „ob“ sondern nur noch des „wann“. Ein Bargeldverbot ist meiner Ansicht nach bereits beschlossene Sache. Dies merkt man allein schon dadurch, dass der Umgang mit Bargeld erschwert wird, beispielsweise durch Gebühren bei Geldabholungen. Zudem werden nach und nach die Bargeldmittel abgeschafft. Die Abschaffung des 500 Euro-Scheins war demnach nur der Anfang.

Ich sehe diese Entwicklung für unsere Gesellschaft als sehr problematisch an. Die Kinder werden dann nur noch mit Zahlen auf Bankkonten groß und können nicht mehr richtig einschätzen, was es heißt, wenn man z.B. 100 Euro für etwas bezahlt. Die Kinder sehen nur noch, dass Zahlen sich verändern. Gerade deshalb ist es immens wichtig unsere Kinder mit dem Umgang von Geld vertraut zu machen. Doch wie setzt man dies in der Praxis am Besten um?

Umgang mit Geld erlernen

In meiner Familie versuchen wir unsere Kinder so früh wie möglich für dieses Thema zu sensibilisieren. Dafür nutzen wir insbesondere die nachfolgenden Tools:

  • Eigene Sparbüchse pro Kind bereitstellen. Mein Sohn besitzt dafür eine Schatztruhe, um spielerisch die Funktion des Geldes zu verdeutlichen.
  • Kinder beim Einkaufen mitnehmen und in den Bezahlvorgang integrieren. Meinem Sohn gebe ich dafür die erforderliche Geldsumme und er bezahlt und erhält auch das Rückgeld. Dieses fordere ich natürlich wieder ein, nachdem er es gezählt hat. Meine fast 2-jährige Tochter ist meist mit dabei und beobachtet die Situation.
  • Selbst das beste Vorbild für die Kinder sein und keine unnützen Dinge kaufen, sondern sich eher die Gedanken machen, ob diese Anschaffung wirklich erforderlich ist. Die Ersparnis kann dann beispielsweise für den Kauf von biologischen und regionalen Lebensmitteln verwendet werden. Ich rechne mir daher bei größeren Anschaffungen aus, wie lange ich für ein bestimmtes Gut arbeiten muss. Da für mich die Zeit deutlich wertvoller ist, als materielle Dinge, verzichte ich auch meist auf die Anschaffungen.
  • Die Bedeutung auch von Kleinstbeträgen (1ct, 2ct, 5ct) zu verdeutlichen. Dafür erkläre ich meinen Kindern, dass auch viele „kleine Münzen“ einen größeren Geldbetrag ausmachen können. Daher freut sich mein Sohn über den Fund einer 1ct-Münze genauso wie über eine 1-Euro-Münze. Da Kinder meist bewusster und achtsamer durch die Welt laufen, vergeht auch fast kein Tag, an dem mein Sohn keine Münze findet. Seine Schatztruhe füllt sich und seine Augen leuchten jedes Mal.

Glaubenssätze zu Geld verändern

Als Erwachsene wurden wir meist dazu erzogen, ein negatives Verhältnis zu Geld aufzubauen. Eine Schuld für diese Entwicklung bei den Eltern oder Großeltern zu suchen ist jedoch meiner Ansicht nach richtig. Denn diese haben durch die jeweiligen Erfahrungen (z.B. zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert) oft sehr starke negative Glaubenssätze verinnerlicht.  Zum Beispiel: „Geld ist die Wurzel allen Übels“, „Geld wächst nicht auf Bäumen“, „Geld ist schmutzig“. Diese Auflistung kann ewig weitergehen.

Heutzutage leben wir in Freiheit und wir können so dankbar sein, in einem Land aufzuwachsen (bspw. Deutschland), in denen alle Möglichkeiten offenstehen. Daher ist es die Aufgabe der heutigen Erwachsenen-Generation dieses Money-Mindset positiv zu verändern und neue Glaubenssätze zu leben. Dazu gehören z.B.: „Geld gibt mir die Möglichkeit Gutes zu tun“, „Geld ist reine Energie und Freiheit“, „Ich genieße es Geld zu verdienen“. Auf Grundlage dieser Glaubenssätze können wir und insbesondere unsere Kinder die Beziehung zum Geld verbessern und viel Gutes in der Welt unternehmen.

Ich bin voller Freude, Glück und Dankbarkeit für jeden Menschen, der diesen Weg einschlägt und versucht die Welt zu einem besseren Ort zu machen.