Leben realisieren

In den nächsten zwei Wochen haben mein Sohn und meine Tochter Geburtstag und werden fünf bzw. zwei Jahre alt. Es ist unfassbar, wie schnell die Zeit vergeht. Bei Kindern sieht man dies alles noch viel deutlicher. Vor ein paar Augenblicken habe ich meine Kinder noch in den Armen gehalten, nachdem diese auf die Welt gekommen sind. Ich fühle so viel Dankbarkeit für diese Erfahrungen. Es ist zwar fünf  bzw. zwei Jahre her, aber diese Momente, in denen meine Kinder geboren wurden, sehe ich vor mir, als würde ich sie direkt wieder erleben. Diese tiefgreifenden Erlebnisse für Seele und Geist wünsche ich jeden Menschen auf dieser Welt.

Zu realisieren, dass durch die Geburt ein neues Leben erschaffen worden ist und dieses Wesen nun seine eigenen Erfahrungen machen wird, ist ein umwerfendes Gefühl. Bei mir war es sogar sehr umwerfend. Ich kann mich noch äußerst gut an den ersten Besuch beim Frauenarzt erinnern. Da konnte ich zum ersten Mal den Herzschlag meines Sohnes hören und ihn über das Ultraschallbild sehen. Für mich war dies so überwältigend, dass ich bewusstlos wurde und die Ärztin und die Arzthelferinnen sich anschließend sehr rührend um mich gekümmert haben. Diese Geschichte werde ich wahrscheinlich noch meinen Enkelkindern erzählen.

Dankbarkeit für meine Kinder

Ich bin so dankbar, dass meine Frau mir diese zwei wundervollen, charakterstarken, herzensguten, ehrlichen und liebevollen Kinder geschenkt hat. Die Beiden triggern uns jeden Tag und bringen uns auch fast jeden Tag an den Rand der jeweiligen Toleranzgrenze. Es ist jeden Tag ein Balanceakt zwischen energielosem Dahintreiben des Alltags und Disney Land veranstalten für die Kinder. Gerade deswegen bin ich auch so dankbar für meine Kinder.

Meine Kinder bringen das Beste, aber auch manchmal das Schlechteste aus einem heraus. Dies bewusst zu erkennen ist eine ständige Herausforderung. Und genau dafür bin ich meinen Kindern so dankbar. Sie leben ihr Leben ohne irgendwelche Vorurteile, lieben bedingungslos, sehen das Schöne in kleinen Dingen und sind immer im gegenwärtigen Moment. Mein Sohn und meine Tochter sind daher meine inspirierendsten Lehrer für meine persönliche Weiterentwicklung. Dafür kann ich euch meine Kinder nur Danke sagen. Ich liebe euch!

Dankbarkeit für meine Frau

Die Dankbarkeit spüre ich auch gegenüber meiner Frau Meli. Seit 12 Jahren sind wir nun ein Paar. In diesem Jahr haben wir zudem geheiratet – ein Moment, den ich wie die Geburten meiner Kinder niemals vergessen werde. Wir haben viele Höhen und auch einigen Tiefen erlebt. Jeder Augenblick hat unser Beziehungsband weiter gestärkt. Das liegt insbesondere daran, dass wir einfach über alles reden. Wie eine nachhaltige Beziehung aus meiner Sicht aussehen sollte, habe ich bereits in einem vorangegangenen Beitrag beschrieben. Klar gibt es zwischen uns auch mal Streit. Doch diese Meinungsverschiedenheiten gehören dazu und genau durch diese wachsen wir ständig in unserer jeweiligen Persönlichkeit und bringen unsere Beziehung somit auf eine noch höhere Ebene.

Meli ist für mich eine unfassbar inspirierende Person. Sie ist der Ursprung für meine Kreativität, da sie mich durch ihre Ansichten auf immer neue Ideen bringt. Meli ist mein größter Kritiker, aber auch meine beste Freundin. Ich kann mit ihr über alles reden. Durch diese Offenheit ist das gegenseitige Vertrauen unbeschreiblich groß. Die Liebe, die ich Meli gegenüber empfinde ist so tiefgreifend und so stark in meiner Seele verankert, dass ich mir sicher bin, dass wir uns bereits länger als dieses eine Leben kennen. Dieses Leben mit solch einer wunderbaren Frau verbringen zu können, erfüllt mich zutiefst.

Dankbarkeit für das Leben

Doch das aktuelle Leben würde für mich nicht existieren, wenn ich nicht meine Eltern hätte. Die Dankbarkeit gegenüber meiner Mutter und meinem Vater ist ebenfalls sehr groß. Die Liebe, die mir gegeben wurde hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich bin insbesondere dankbar, dass ich eine wundervolle Kindheit und Zuhause hatte, in dem ich mich geborgen und geliebt gefühlt habe. Auch für die negativen und traurigen Momente in meiner Kindheit fühle ich große Dankbarkeit, da sie mich lehren die positiven Augenblicke im Jetzt noch mehr zu schätzen.

In den vergangenen Monaten habe ich mich persönlich sehr weiterentwickelt und da wurde mir klar, dass man viel zu schnell von seinem Alltag abgelenkt wird und keine Dankbarkeit mehr den selbstverständlichen Dingen im Leben widmet. Wie sagt man doch so schön: „Das letzte was ein Fisch erkennt, ist das Wasser um ihn herum!“ Ich bin daher so demütig und dankbar, dass ich sehen kann, wie die Augen meiner Kinder strahlen, wenn Sie pure Freude erleben, z.B. wenn sie das Essen durch die Gegend werfen oder ihre mit Butter verschmierten Hände in ihre Haare streichen. Ein Blinder kann dies nicht und würde wahrscheinlich auch lachen, wenn er dies sehen könnte.

Ich fühle auch eine so große Dankbarkeit, dass ich hören, riechen, schmecken und fühlen kann. Meine eigenen Kinder zu hören oder den Wind der durch die Blätter weht, den Duft von Essen und Blumen riechen, zu fühlen wie das Herz meiner Kinder schlägt und den Geschmack des Meeres zu erleben – das sind die wahren Wunder der Erde!

Wir sollten daher einfach mehr dankbar für die Dinge im Leben sein, die für einen selbstverständlich sind. Denn dies sind die Dinge, auf denen es ankommt!