Warum Geld für Kinder zurücklegen?

Unser derzeitiges kapitalistische System ist darauf ausgelegt, dass nur mit Geld bestimmte Dinge angeschafft werden können. Leider ist es zudem so, dass immer mehr Grundbedürfnisse eines Menschen, wie beispielsweise Wasser, Nahrung, Schlafen, etc. privatisiert und in die Verantwortung global agierender Unternehmen gelegt wird. Man soll mich nicht falsch verstehen. Wenn Menschen aktiv sind und ihre Zeit für andere Menschen geben, dann sollte ihnen auch etwas zurückgegeben werden. Jedoch sehe ich das Problem, dass bei großen Unternehmen, einerseits die Persönlichkeit und der innere Wert des Produktes an Bedeutung verliert. Und andererseits Monopole entstehen können, die sich enorm negativ auf unser Leben auswirken. Die Geldanlage sollte daher eine wichtige Rolle im Leben der Menschen einnehmen.

Unsere Kinder wachsen in diesem geldgeprägten System auf. Daher sollte man sie frühzeitig darauf vorbereiten. Wie wir dies in unserer Familie konkret regeln, werde ich in einem separaten Beitrag beschreiben. Heute möchte ich mich um die Geldanlage an sich für die Kinder beschäftigen. Meine Frau und ich haben die Ansicht, dass unsere Kinder wenn sie 18 Jahre alt und vollkommen geschäftsfähig sind, einen Grundstock für ihr Leben erhalten sollten. Diesen können sie dann nutzen, um ihre persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Sei es nun eine Weltreise oder auch die Gründung eines Start-Ups.

Höhe der Geldanlage

Doch über welchen Geldbetrag sollten unsere Kinder später verfügen? Die Beantwortung dieser Frage hängt von vielen Faktoren ab, z.B. eigenes Vermögen und Gehalt sowie die Bereitschaft zum Geben. Wir haben dies so geregelt, dass für jedes Kind ein monatlicher Sparbeitrag von 50 € bereitgestellt wird. Sofern Eltern ausschließlich einen geringeren Betrag leisten können, ist dies auch okay. Denn nach 18 Jahren lässt sich auch so eine stolze Summe ansammeln.

Wir haben zudem die Großeltern gefragt, ob diese sich eventuell auch an der nachhaltigen Entwicklung der Geldanlage ihrer Enkelkinder beteiligen wollen. So konnte unser monatlicher Sparbeitrag auf insgesamt 85 € pro Kind erhöht werden. Dies bedeutet, dass allein durch diese Einzahlungen meine Kinder jeweils zum 18. Geburtstag ein Vermögen von 18.360 € haben. Und dies ohne Überschüsse bzw. Zinsen. In der nachfolgenden Tabelle habe ich einmal aufgezeigt, wie sich eine monatliche Sparrate nach 18 Jahren auswirkt:

Monatlicher Beitrag Sparvermögen nach 18 Jahren
5 € 1.080 €
10 € 2.160 €
15 € 3.240 €
20 € 4.320 €
25 € 5.400 €
30 € 6.480 €
40 € 8.640 €
50 € 10.800 €
100 € 21.600 €

Geld arbeiten lassen

Unser Geldsystem zeichnet sich derzeit durch eine jahrelange Niedrigzinsphase aus. Das heißt, dass auf Sparvermögen im Grunde keine Zinsen mehr erwirtschaftet werden. Bei einer erwarteten Inflation von 2 % verliert man somit jedes Jahr Geld, denn mit dem Sparguthaben, dass nicht anwächst, kann man in einem Jahr bzw. 18 Jahren sich nicht mehr die Dinge leisten, die heute noch dafür zu erhalten sind. Leider ist die reale Inflation deutlich höher. Dies merkt jeder im eigenen Geldbeutel. Für 50 Euro liegt heute beispielsweise deutlich weniger im Einkaufswagen (mehr als 2 %), als vor einem Jahr. Die Miet-, Strom- und Gaspreise entwickeln sich ebenfalls überproportional, was die Kosten der Bürger nochmals erhöht.

Aufgrund meiner Anstellung in einem Finanzdienstleistungsunternehmen und jahrelanger privater Erfahrung in den Bereichen der Geldanlage, kenne ich Alternativen zu dem von unseren Eltern (ich spreche aus Erfahrung) so geliebten Sparbuch. Ich bin jedoch kein Anlageberater. Dieser Beitrag ist daher auch nicht als klassiche Anlageberatung zu sehen. Wichtig ist es, das Geld für sich arbeiten und fließen zu lassen. Spricht man in einer Bank oder bei einer Versicherung das Thema der Geldanlage für die Kinder an, so wird oftmals eine Term-Fix-Versicherung angeboten. Dabei handelt es sich um eine kapitalbildende Lebensversicherung, die zu einem vorher festgelegten Termin (z.B. 18. Geburtstag des Kindes) ausgezahlt wird. Man sollte sich jedoch klarmachen, dass jeder Beitrag aus einem Kosten-, Risiko- und Sparanteil besteht. Der gesamte Versicherungsapparat hinter diesem Produkt muss demnach auch bezahlt werden, was das Sparvermögen deutlich schmälert.

Für meine Kinder und deren Vermögen wollte ich die Verantwortung der Geldanlage nicht abgeben und somit auf Rendite verzichten. Ich habe daher für beide Kinder einen Aktienfonds ausgewählt. Die richtige Wahl eines Fonds hängt von vielen Kriterien ab. Diese sollte jeder für sich festlegen. Bei uns waren dies: Nachhaltigkeit, weitesgehend ökologische Anlage, Auflagedatum größer als 15 Jahre, um auch die Entwicklung des Fonds in Krisenzeiten zu analysieren (z.B. 2008 und 2011), Performance in der Vergangenheit, Fondsvolumen, Ausschüttungsart, Fondskosten. Um den für sich richtigen Fonds auszuwählen bietet es sich an, entsprechende Internetseiten (finanzen.net, Ariva) aufzusuchen.

Im Internet sind diverse Fondsrechner vorhanden, bei der unter Berücksichtigung des Sparbeitrages, der Performance und des Anlagezeitraums die Entwicklung des Fondssparens aufgezeigt wird.

Depot eröffnen und Zahlungen beginnen

Selbstverständlich ist die Geldanlage in Fonds ebenfalls mit Kosten verbunden. Dazu gehört die jährliche Depotgebühr und der Ausgabeaufschlag (Gebühr für jeden gezahlten Beitrag). Im Gegensatz zu den Kosten in einer Term-Fix-Versicherung sind diese jedoch äußerst gering, wenn man es nur clever anstellt. Bei vielen Experten sind die sogenannten ETF`s (Exchange Trades Funds) daher sehr beliebt. Diese sind sehr kostengünstig aufgrund eines sehr geringen Ausgabeaufschlages und bilden u.a. gesamte Indizes vollständig ab. Ein ETF auf den DAX entwickelt sich daher identisch wie der größte deutsche Aktienindex.

Meine Geldanlage und die für meine Kinder sollte jedoch keine Spiegelung eines Indizes sein. Ich wollte Fonds auswählen, die insbesondere in Krisenzeiten eine bessere Performance aufzeigen, als die Vergleichsindizes und noch kostengünstiger sind als ETF`s. Dafür habe ich das Angebot von Fondsvermittlung24 genutzt (unbezahlte Werbung). Dort kann bei bestimmten Anbietern (FFB Bank, comdirect, etc.) ein Depot eröffnet und anschließend ohne Ausgabeaufschlag der monatliche Beitrag gezahlt werden (100 % Rabatt). Die Kostenersparnis erhöht damit noch einmal die Rendite.

Verantwortung übernehmen

Mein Sohn wird in diesem Monat 5 Jahre alt. Bis zum heutigen Tage ist sein Fondsvermögen unter Berücksichtigung von Depotgebühren und Steuern bereits um rund 9,5 % gestiegen. Dies sind pro Jahr zwar nur ca. 2 %. Jedoch sind 2 % mehr als die auf einem Sparbuch bzw. Tagesgeldkonto zu erhaltenden 0,01 %. Die Anlage in Fonds ist natürlich auch mit Risiken verbunden. Dies sind Tagesgeldkonten jedoch auch, da in diesem Fall der jeweiligen Bank ein Kredit gegeben wird, damit diese mit dem Geld arbeiten kann. Wird die Bank pleite, ist das auf dem Konto hinterlegte Geld weg. Die gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 € würde zwar formell greifen, jedoch wäre im Falle einer beispielhaften Insolvenz der Deutschen Bank, diese Sicherung das Papier nicht wert worauf es steht.

Bei Fonds ist die Besonderheit, dass die Entwicklung auch negativ sein kann und das Sparvermögen somit geringer wird. Diese Krisen sollte man aushalten und fleißig weiter einzahlen. In diesen Zeiten bekommt man für die gleiche Sparrate einen größeren Anteil des Fonds. Steigt der Fonds nach der Krise wieder an, ist die persönliche Entwicklung der Geldanlage aufrund des geringeren Durchschnittskurses überproportional.

Es sollte mehr Verantwortung für die Geldanlage der Kinder übernommen werden. Das alles ist kein Hexenwerk. Man muss sich nur damit beschäftigen. Für unsere Kinder sollte dies allemal Wert sein!